Alle krank oder was??

Nicht ernst gemeinte Überlegungen zu Erbkrankheiten beim Kromfohrländer
von Norbert Niechoj

Jetzt ist es also raus. Amtlich bei Facebook. Unsere Kromfohrländer haben HCA (Heriditäre canine Anorexie[1]). „..die Mäkeligkeit der Kromis ist inzuchtbedingt in der Rasse drin…“ schreibt Frau F.-W. Ich habe mir das schon immer gedacht. Erst habe ich geglaubt, unsere Benja sei normal mäkelig. Also Rücksprache mit dem Fleischermeister meines Vertrauens, Herrn J. Er habe eine Black Angus Rinderzucht und entsprechende Filets würden zur Spontanheilung führen. Im Hinblick auf mein Portemonnaie hab ich dem nicht so recht getraut.

Vielleicht sind ja unsere Kromis gar keine Carnivoren[2]. Wiederholt habe ich unsere Benja Gras fressen sehen. Also Herbivoren[3] oder gar vegan? Leider Fehlanzeige. Das Gras wurde in bulimischer[4] Weise wieder abgegeben. Also neben HCA auch noch Bulimie.

Und dann auch noch die vielen anderen Erbkrankheiten. Entdeckte ich doch unlängst  im Körbchen unserer 4 Monate alten Aivy einen Vorrat an perforierten und teilweise zerkleinerten Geldscheinen. Hat sie doch aus einem durch Inzucht entstandenen inneren Zwang in einem unachtsamen Moment meinerseits meine Brieftasche erwischt und entwendet. Also auch noch AMPh, Angeborene Monetophilie, eine Erbkrankheit, unter der auch manche Menschen leiden.

Zum Glück macht sich momentan bereits das nächste Erbleiden bemerkbar. Ihr fallen gerade alle Zähne heraus. Vielleicht lässt sie ja jetzt von Geldscheinen ab, aber: wie soll sie jemals diese harten Ziemer kleinkriegen? Da lob‘ ich mir den kernigen Bullterrier aus dem Hundeverein; für den sind selbst harte Rinderoberschenkelknochen ein Klacks.

Dann dieses albinöse Weiß, das die schöne Braunfärbung so stört. Garantiert auch vererbt, denn schon der Urpeter war so fleckig. Kein Wunder, so ist das, wenn immer nur Inzucht betrieben und der Genpool  eingeschränkt wird.

Ich werde mir einen urgesunden Kromfohrländer aus Spanien kommen lassen. Einen schönen gleichmäßig rehbraunen ohne dieses Weiß im Fell. Und mit imposanten Ohren, die nicht gleich unschön nach vorne wegklappen und ohne diese unansehnlichen langen Haare im Gesicht und am Kinn, in denen immer Fressireste, Schlamm und Straßenunrat hängen bleiben. Mit vernünftigem Jagdinstinkt, damit ich mit ihm auf Ente gehen kann.

Und dann gründe ich einen Verein. Namen hab ich schon: VGK, Verein genfreier Kromfohrländer. Problematisch wird’s nur wegen dem Nachwuchs. Denn vielleicht schleicht sich ja unbemerkt wieder eine Erbkrankheit ein. Also die Rüden gleich nach der Geburt kastrieren. Aufruf: Besitzer von Kromfohrländer-Rüden aller Rassen, bitte melden!!


[1] „Erbliche-Hunde-Magersucht“, gibt`s natürlich nicht

[2] Carnivoren: Fleischfresser

[3] Herbivoren: Pflanzenfresser

[4] Bulimie: Fress-Brech-Sucht